Eine lokale Bewirtschaftung des anfallenden Regenwassers von Dächern und versiegelten Flächen direkt vor Ort ermöglicht es, den Eingriff in den Wasserhaushalt zu minimieren und das Regenwasser möglichst naturnah zu bewirtschaften. Bei Regen von geringer bis mittlerer Intensität kann in einer sog. Schwammstadt das Regenwasser lokal aufgenommen und gespeichert werden, bis es versickert. Eine Versickerung über eine belebte Bodenschicht ist vorzuziehen, um das Wasser vor Ort zu reinigen. Voraussetzung dafür sind ausreichend nicht unterbaute Flächen. Massnahmen an Gebäuden, insbesondere Dachbegrünungen, sowie der Einsatz von zumindest teilweise sickerfähigen Belägen (Rasengittersteine usw.) fördern ebenfalls den lokalen Rückhalt und die Verdunstung.
Bei einer frühzeitigen Planung der Regenwasserbewirtschaftung kann die Versickerung beispielsweise über flache Mulden erfolgen, die als Feuchtwiesen oder Sumpfbeete angelegt werden und so wertvolle Lebensräume als Feuchtbiotope bieten. Durch eine ökologisch wertvolle Bepflanzung der Mulden, z.B. als Hochstaudenflur, Sumpfbeet oder Feuchtwiese, können die Synergien zwischen Biodiversitätsförderung und naturnaher Regenwasserbewirtschaftung voll ausgeschöpft werden. Die oberflächliche Versickerung fördert zudem die Verdunstung und somit die Hitzeminderung und entlastet die Kanalisation. Durch die lokale Bewirtschaftung des Regenwassers und die Vermeidung von Ableitung können an vielen Orten auch Abwassergebühren eingespart werden. Einstaubare Freiflächen und Teiche mit zusätzlichem Einstauvolumen können zur Retention von Regenwasser bei Starkniederschlägen genutzt werden und dadurch das Risiko von lokalen Überschwemmungen mindern.