Krautsäume sind Wiesenstreifen entlang von Hecken, Hausmauern, Bachläufen oder Wegen. Sie bilden einen Übergang zwischen verschiedenen Lebensräumen und sind daher oft besonders artenreich. Neben Wiesenpflanzen können in Krautsäumen auch Pflanzen der Krautschicht von Hecken und Wäldern sowie Hochstauden- oder Ruderalfluren vorkommen. Krautsäume sind besonders wertvoll, wenn sie nicht zeitgleich mit den angrenzenden Wiesen gemäht werden. So können sie als Nahrungs- und Rückzugsorte für Tiere dienen, die auf den frisch gemähten Flächen keine Blüten oder Verstecke mehr finden. Wenn Krautsäume erst spät oder nur alle zwei bis drei Jahre gemäht werden, bieten sie wichtige Strukturen wie hohe Pflanzenstängel, die Spinnen zur Befestigung ihrer Netze oder Vögeln als Sitzwarten dienen. Und erst wenn abgestorbene Pflanzenstängel über mehrere Jahre stehen bleiben dürfen, werden sie zu Überwinterungs- und Nistplätzen für Wirbellose. Zudem bleibt in Krautsäumen, die nur sporadisch gemäht werden, abgestorbenes Pflanzenmaterial liegen und bildet eine dicke Streuschicht, die als Versteck und Überwinterungsplatz genutzt wird.