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Fassadenbegrünung

Fassadenbegrünung in Villmergen (AG) sorgt zusammen mit naturnahem Bach für ein angenehmes Klima. Foto: M. Di Giulio

Bodengebundene Fassadenbegrünung des Stadthaus Freiburg (D). Foto: Bundesverband GebäudeGrün e.V.

Begrünte Fassaden bieten zahlreiche Vorteile und Funktionen. Es gibt bodengebundene und fassadengebundene Systeme, wobei die bodengebundenen ressourcenschonender, einfacher und kostengünstiger sind als die fassadengebundenen. Bodengebundene Systeme haben auch ein grösseres ökologisches Potenzial zur Förderung der Biodiversität. Naturnah begrünte Fassaden dienen Vögeln, Insekten und anderen Kleintieren als Nist- und Nahrungsplätze sowie als Schutz vor UV-Strahlung, Temperaturschwankungen und Witterungseinflüssen. Sie tragen zur Kühlung des Gebäudes und seiner Umgebung bei und sind ästhetisch ansprechend. Besonders in dicht besiedelten Gebieten sind sie wichtige ökologische Elemente mit vielfältigen Funktionen. Die Planung und Ausführung einer Fassadenbegrünung erfordert die Expertise von Fachleuten und sollte bereits früh im Planungsprozess berücksichtigt werden, um die bauphysikalischen Anforderungen zu erfüllen.

Die Begrünung von Fassaden und Dächern bringt erhebliche Mehrwerte wie Hitzeminderung, Regenwasserretenstion, Lärmdämpfung, Biodiversitätsförderung. Quelle: Kraus et al. 2019

Pfle­ge

Die Art der Pflege von Fassadenbegrünungen ist abhängig vom gewählten System und kann von einem geringen bis zu einem beträchtlichen Aufwand reichen. Wichtig ist, dass sie von Fachleuten durchgeführt wird und nicht vernachlässigt wird. 

Ziel­kon­flik­te

Fassadenbegrünungen sind in jedem Fall teurer als einfach konventionelle Fassaden - sowohl in der Investition als auch im Unterhalt. Die ökologischen, energetischen und hydrologischen Vorteile sind jedoch signifikant.

Bodengebundene Fassadenbegrünungen benötigen weniger Wasser als fassadengebundene Begrünungen. Bei Trinkwasserknappheit ist die Bewässerung ein wichtiges Thema, dem man mit modernen Ansätzen begegnen kann: Brauchwasser oder Kombination mit grünblauem Dach vorsehen.

Synergien

Hit­ze­min­de­rung

Tagsüber: Die Fassadenbegrünung vermeidet eine Überhitzung der Oberflächen und die Abstrahlung an die Umgebung. Die Kühlung erfolgt durch die Wasserverdunstung über die Pflanzen; bei fassadengebundener Begrünung auch über die Substrate. Fassadenbegrünungen können die gefühlte Temperatur um bis zu 9 Grad senken. Begrünte Fassaden speichern nur wenig Wärme.

Nachts: In der Nacht kühlen Fassadenbegrünungen durch Wasserverdunstung über die Pflanzen.

Na­tur­na­he Re­gen­was­ser­be­wirt­schaf­tung

Fassadenbegrünungen tragen zur naturnahen Regenwasserbewirtschaftung bei, wenn sie mit Regenwasser bewässert werden, entweder bodengebunden oder mit Regenwassernutzung bei fassadengebundenen Begrünungen. Bei der Bewertung der Wirkung auf die Regenwasserbewirtschaftung sollte eher die Fläche, von der das Regenwasser gesammelt wird (meistens das Dach), berücksichtigt werden. Eine detaillierte Bewertung der Wirkung auf die Regenwasserbewirtschaftung kann deshalb nicht vorgenommen werden.

Potenziale & Wirkung

Wirkung
geringe Wirkungmittlere Wirkunggrosse Wirkung

Biodiversität

Fassadengebundene Begrünungen haben einen geringen ökologischen Wert, weil die Pflanzen meistens nicht einheimische Arten und Zuchtformen sind. 

Bodengebundene Begrünungen aus mehrheitlich einheimischen Pflanzen, welche blühen und Samen bilden, bieten Nist- und Nahrungsplätze und haben einen mittleren ökologischen Wert.

Hitzeminderung

Bei begrünten Nord- oder Ostfassaden ist die Hitzeminderung gering. 

Bei teilweise begrünten Süd- oder Westfassaden ist die Hitzeminderung mittel. 

Bei grossflächig begrünten Süd- oder Westfassade ist die Hitzeminderung gross. 

Bewegungsförderung

Begrünte Fassaden können nur sehr beschränkt genutzt werden.

Naturerlebnis

Fassadengebundene Begrünungen ohne blühenden Pflanzen bieten einen eher geringes Naturerlebnis. 

Bodengebundene Begrünungen mit blühenden und fruchtenden Pflanzen oder mit essbaren Pflanzen bieten ein vielfältiges Naturerlebnis. 

Die Ta­bel­le gibt eine Über­sicht zu den Po­ten­zi­a­len und Wir­kun­gen. Die An­ga­ben zu Syn­er­gi­en und Po­ten­zi­a­len ba­sie­ren auf Fachli­te­ra­tur sowie Ein­schät­zun­gen von Fach­leu­ten, u.a. von Da­ni­el Kel­ler, Stadt­land­schaft GmbH, und Sil­via Opp­li­ger, SVA (Ver­band Schwei­zer Ab­was­ser- und Ge­wäs­ser­schutz­fach­leu­te).

Ar­beits­hil­fen