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Blumenrasen

Blumenrasen zeichnen sich durch eine niedrige Vegetation aus. An mageren, sonnigen Standorten können sie sehr blütenreich sein. Foto: M. Di Giulio

Blumenrasen werden häufig gemäht und können für Spiel, Sport und andere Aktivitäten genutzt werden. Foto: M. Di Giulio

Blumenrasen bestehen hauptsächlich aus Pflanzenarten, die eine Wuchshöhe von 10 bis 20 cm erreichen. Die meisten Rasenpflanzen bevorzugen sonnige und warme Bedingungen. Sie können auch an stark frequentierten oder regelmässig gemähten Standorten gedeihen und eine reiche Blütenvielfalt bieten. Sie sind ein wichtiger Nahrungsplatz für Insekten wie Schmetterlinge, Wildbienen und Schwebfliegen. Voraussetzung dafür ist ein magerer, sonniger Standort. An schattigeren Orten und nährstoffreicheren Böden ist die Artenvielfalt deutlich geringer. 

Pfle­ge

Eine na­tur­na­he Pfle­ge von Blu­men­ra­sen ist ent­schei­dend für ihren öko­lo­gi­schen Wert. Sie kön­nen 4 bis 8 Mal im Jahr ge­mäht wer­den, um die Pflan­zen­de­cke nied­rig zu hal­ten und Sonne sowie Wärme bis zum Boden durch­drin­gen zu las­sen. Es ist je­doch rat­sam, nicht die ge­sam­te Flä­che auf ein­mal zu mähen. Blu­men­in­seln oder Wie­sen­strei­fen, die sel­te­ner ge­mäht wer­den, bie­ten In­sek­ten und an­de­ren Tie­ren Schutz und Nah­rung auf frisch ge­mäh­ten Rasen.

Ziel­kon­flik­te

Eine zu starke Beschattung des Blumenrasens durch Bäume oder andere Gehölze kann die ökologische Qualität von Blumenrasen beeinträchtigen. Durch eine geschickte Anordnung der Flächen und Gehölze kann diesem Konflikt entgegengewirkt werden.

Synergien

Hit­ze­min­de­rung

Tagsüber: Wenn ausreichend Wasser vorhanden ist und die Pflanzen Wasser verdunsten können, vermeiden Rasenflächen eine Überhitzung der Oberflächen. Bei Trockenheit erhitzt sich die Oberfläche, aber es erfolgt keine wesentliche Wärmespeicherung im Boden.

Nachts: Wenn ausreichend Wasser vorhanden ist, produzieren Rasenflächen Kaltluft; bei Flächen > 1 Hektar kühlen sie auch angrenzende Flächen. Rasenflächen kühlen während der Nacht schnell ab.

Na­tur­na­he Re­gen­was­ser­be­wirt­schaf­tung

Bei kleinen Regenereignissen wird Wasser in den Poren des Bodens von Rasenflächen gespeichert. Die Verdunstung nach einem Regenereignis verzögert sich und das Wasser versickert in den Untergrund. Der Anteil der Rückhaltung und Versickerung hängt vom Bodenaufbau und möglichen Unterbauungen ab. Wenn Rasenflächen als Mulde angelegt sind, kann bei Regenfällen mehr Wasser zurückgehalten und vor Ort versickert oder verdunstet werden.

Potenziale & Wirkung

Wirkung
geringe Wirkungmittlere Wirkunggrosse Wirkung

Biodiversität

Bei nährstoffreichen Sport- und Gebrauchsrasen, die intensiv gepflegt werden, ist die Artenvielfalt gering. 

Bei Blumenrasen an mageren Standorten, die naturnah gepflegt werden, ist die Artenvielfalt mittel. 

Hitzeminderung

Bei unterbauten Rasenflächen mit einem gestörtem Wasserhaushalt oder an trockenen Standorten ist die Hitzeminderung gering. 

Bei Rasenflächen an frischen Standorten ist die Hitzeminderung mittel. 

Naturnahe Regenwasserbewirtschaftung

Unterbaute Rasenflächen speichern kleinere Regenereignisse, stärkere Regen fliessen ohne Versickerung ab.

Nicht unterbaute Rasenflächen ermöglichen einen naturnahen Wasserkreislauf und die Versickerung vor Ort.

Als Mulde oder Graben ausgebildete Rasenflächen erhöhen den Rückhalt von Regenwasser. 

Bewegungsförderung

Blumenrasen können fast ohne Einschränkung genutzt werden; einzig grosse Vorkommen von Weissklee, die Honigbienen, Hummeln und anderen wehrhafte Blütenbesuchern anziehen, können die Nutzung vorübergehend einschränken. 

Naturerlebnis

Strukturarme Blumenrasen haben einen geringen Erlebniswert.

Die Ta­bel­le gibt eine Über­sicht zu den Po­ten­zi­a­len und der Wir­kung der Mass­nah­men. Die An­ga­ben zu Syn­er­gi­en und Po­ten­zi­a­len ba­sie­ren auf Fachli­te­ra­tur sowie Ein­schät­zun­gen von Fach­leu­ten, u.a. von Da­ni­el Kel­ler, Stadt­land­schaft GmbH, und Sil­via Opp­li­ger, SVA (Ver­band Schwei­zer Ab­was­ser- und Ge­wäs­ser­schutz­fach­leu­te).